Trinkwasser in Deutschland – die Geschichte des wichtigsten und hierzulande am besten kontrollierten Lebensmittels der Welt. Während sich die Ernährungsgewohnheiten der Menschen regional weltweit sehr unterscheiden, gibt es einen Punkt, den Menschen jedes Alters, jeder Religion und jeder Region teilen: Wir alle brauchen Wasser, um zu überleben. Einen Ersatz für dieses Lebensmittel gibt es nicht. Vom Wasser hängt die gesamte Natur ab und somit auch der Menschen und dessen Ernährung. Das Trinkwasser in Deutschland, in der Qualität, in der wir es heute kennen, hat jedoch eine lange Geschichte. Denn nicht immer war Wasser ein Quell der Gesundheit.
Bemerkenswerte Entwicklung: Die Trinkwasserversorgung
Dass Wasser eine wichtige Rolle spielt, wussten die Menschen schon vor vielen Jahrtausenden. So wurde das Thema Trinkwasser in Deutschland schon früh als wichtig und stets verbesserungswürdig angesehen.
Besonders etablieren konnte sich daher vor allem die Versorgung der Menschen durch Brunnen oder auch die Nutzung von Fluss-, See- oder Oberflächenwasser. Dies hat sich, um Grunde genommen, kaum verändert – und doch ist vieles heute anders.

In höchster Qualität: Trinkwasser in Deutschland
Trinkwasser in Deutschland und ein gutes Gefühl beim Trinken des lebensnotwendigen Nasses bedeutet heute weit mehr, als pures „Überleben“: Längst ist auch das Verständnis für die Qualität des Wassers das wir zu uns nehmen, zum Thema geworden. Grund hierfür ist zum einen die Weiterentwicklung in der Forschung, die verdeutlicht, dass Erkrankungen und Beschwerden nicht selten durch Verunreinigungen des Wassers ausgelöst werden. Zugleich stiegt die Belastung des Wassers und der Natur im Allgemeinen an.

Trinkwasser in Deutschland: Hamburg als beispielhafter Vorreiter
Die Stadt Hamburg wurde im Jahr 1842 durch einen großen Brand großteils zerstört. Der Wiederaufbau läutete in der Hansestadt den Beginn einer beispielhaften Trinkwasserorganisation ein, an der sich im Laufe der Jahrzehnte immer mehr große Städte orientieren sollten. So beauftragten die Zuständigen den Ingenieur William Lindley damit, die Planung einer Trinkwasserversorgung sowie einer adäquaten Abwasserentsorgung in die Hand zu nehmen. Unter dem Namen „Stadtwasserkunst/Hamburger Wasserwerke“ wurde das Projekt schlussendlich zur ersten zentralen Wasserversorgung in Europa. Doch auch wenn die Pläne neben dem Bau eines umfassenden Rohrnetzes zur Wasserversorgung zwar auch die Desinfektion und Filtration des Wassers beinhalteten, kam es damals aus finanziellen Gründen noch nicht zur vollständigen Umsetzung dieser Pläne.
Erst Jahre später wurde klar, wie wichtig die Aufbereitung des Trinkwassers ist. Ausschlaggebend für diese Erkenntnis war unter anderem die Tatsache, dass zunächst ungefiltertes Elbwasser durch die Hamburger Wasserwerke an die Haushalte verteilt wurde. Während 1892 der Cholera-Erreger in Hamburg wütete, starben hier unzählige Menschen. Im benachbarten Altona wiederum erlagen nur wenige Menschen der Krankheit, denn hier wurde das Trinkwasser bereits gefiltert. Als Folge zogen die Wasserversorger in Hamburg sowie in anderen großen Städten, die dem Hamburger Beispiel eines großen zentralen Wasserverteilungsnetzes folgten, nach und die Aufbereitung des Trinkwassers wurde zur Regel. Im Laufe der folgenden Jahre und Jahrzehnte entwickelten Forscher unterschiedlichste chemische und physikalische und biologische Verfahren zur Analyse und Reinigung des Wassers.
Auch wenn Hamburg die älteste zentrale Wasserversorgung in diesem Umfang vorweisen kann, haben andere Städte, wie etwa Karlsruhe, in kleinerem Stil bereits Jahre zuvor begonnen, vor allem gut betuchte Haushalte durch einfache Wasserwerke mit Wasser zu versorgen. Diese frühen Wasserwerke bestanden zunächst aus einem Brunnen, durch den das Wasser in einen als Wasserspeicher dienenden Turm gepumpt wurde und durch einfache Holzrohre in die Haushalte floss.
Abwasser und Trinkwasser in Deutschland: Abwasserreinigung, ein Faktor für Mensch und Natur
Zunächst fokussierten sich die Bemühungen auf die Reinigung des Trinkwassers, bevor dieses in die Verteilernetze eingespeist wurde. Einige Zeit später jedoch wurde klar, dass auch die Abwasserentsorgung ein wichtiger Faktor ist. Bis dahin floss das nicht geklärte Wasser in Seen, Flüsse oder Sickergruben. Bald jedoch entwickelten Wissenschaftler verschiedene Methoden zur Klärung des Wassers, so dass im Jahr 1882 in Frankfurt am Main die erste Kläranlage in Betrieb genommen wurde. Bis ein wirklich zufriedenstellendes Ergebnis bei der Klärung des Wassers erreicht wurde, dauerte es jedoch bis in die 1970er Jahre.
Vor allem im Südwesten Deutschlands herrschte bis in die 1960er Jahre trotz der Weiterentwicklungen häufig Trinkwassermangel. Hier versickerte das Niederschlagswasser in den kalkhaltigen Böden. Aufgrund dieses Mangels an Trinkwasser in verschiedenen Regionen entstand bald darauf im 1954 der Bau des Bodenseewasserwerks, der ersten Fernwasserversorgung des Landes. Heute werden rund vier Millionen Verbraucher in etwa 300 Städten mit Trinkwasser versorgt, das aus dem Bodensee gewonnen wird.

Streng kontrolliert und dennoch nicht unbedingt völlig bedenkenlos: Trinkwasser in Deutschland



